Herausforderungen der Entwickler:innen in KMUs
Im KMU-Kontext stehen Entwickler:innen regelmäßig vor der Herausforderung, Zeit und Ressourcen für die Entwicklung von Standardkomponenten aufzubringen. Anstatt sich auf spezifische Herausforderungen ihrer Projekte zu konzentrieren, müssen sie immer wieder die gleichen Funktionen entwickeln, wie beispielsweise einen automatisierten SMS-Versand oder eine Zwei-Faktor-Authethifizierung. Dies führt zu unnötigen Kosten- und zu Effizienzverlusten. Greifen sie hier auf Drittanbieter zurück, die solche Funktionen schon als Plug & Play Lösung anbieten, bestehen meist Bedenken hinsichtlich der Einhaltung von Sicherheitsrichtlinien sowie der Transparenz bei der Preisgestaltung.
API as a Service
Zu Beginn des Projekts verfolgten wir einen mehrstufigen Ansatz, um die Herausforderungen und Bedürfnisse der KMU's und der damit verbundenen Nutzer:innen zu verstehen. Dabei war es zum einen wichtig, den richtigen Lösungsraum zu identifizieren. Was muss die Plattform am Ende funktional und inhaltlich anbieten, damit das Nutzer:innenproblem gelöst wird. Zum anderen ging es darum, die richtige Nische für eine Marktpositionierung der Plattform zu identifizieren.
Von der Markenentwicklung bis zum Prototypen
Zunächst wurde das Thema "API as a Service" innerhalb der Telekom positioniert, um ein gemeinsames Verständnis und Ziel für alle Beteiligten zu schaffen. Dies war auch entscheidend, um die Telekom als geeigneten Ansprechpartner:innen für solche Dienste zu etablieren.
In der Markenentwicklungsphase wurde ein visuelles Erscheinungsbild geschaffen, das sowohl den Stil der Telekom widerspiegelt als auch innovativ genug ist, um Aufmerksamkeit zu erregen. Dies war ein wichtiger Schritt, um die Wahrnehmung der Telekom als führenden Akteur der digitalen Transformation zu festigen.
Anschließend ging es um funktionale Abläufe und Zusammenhänge innerhalb der Plattform. Dafür haben wir Fragen, wie beispielsweise "Können sich Nutzer:innen eigenständig anmelden?", "Haben Nutzer:innen nach der Anmeldung ein Budget, mit dem sie die Plattform testen können?" oder "Wie und mit welchen Möglichkeiten können Nutzer:innen bezahlen?" diskutiert. Die Ergebnisse fassten wir in User Flows zusammen, um ein gemeinsames Verständnis zu schaffen. Im Anschluss visualisierten wir die Abläufe mit Hilfe von Wireframes und klärten technische Abhängigkeiten und Hürden.
In der Zwischenzeit entwickelten wir, basierend auf dem vorher festgelegten Stil, ein komponenten- basiertes Design System und entwickelten die Inhalte, wie Banner und Graphiken für die Plattform. Das half uns, mehr Klarheit bei allen Beteiligten zu schaffen und sorgte für ein einheitliches Erscheinungsbild.
Schließlich machten Prototypen die Ideen greif- und erlebbar, was für die Nutzer:innentests und die finale Konzeptvalidierung entscheidend war. Der ständige Austausch mit der Entwicklung und die Anpassung der Konzepte und Prototypen ermöglichten es, auf Abhängigkeiten zu reagieren und optimale Ergebnisse zu erzielen.
Plug-and-Play für KMUs durch die Telekom
Das Resultat ist eine einfach zu bedienende Plattform, über die sich Unternehmen API-basierte Softwarebausteine von der Deutschen Telekom zukaufen können. Mit der Plattform wird die Entwicklung von qualitativ hochwertiger Software durch Plug-and-Play-Lösungen, konsistenten API-Dokumentationen und transparenter Preisstrukturen unterstützt. Dabei werden höchste Datenschutz- und Sicherheitsstandards garantiert und Entwickler:innen können sich auf die wesentlichen Herausforderungen in ihren Projekten konzentrieren. Wir haben die Deutsche Telekom dabei unterstützt, die Plattform nutzerzentriert zu entwerfen, zu positionieren, Inhalte zu konzipieren und zu entwickeln.
Lessons Learned: Stakeholder und Modularität
Eine wichtige Erkenntnis war, dass solche Plattformen unterschiedliche Stakeholder:innengruppen haben: die Entwickler:innen, die sie nutzen und das Management, das für die Nutzung bezahlt. Außerdem ermöglicht ein modularer Aufbau eine schnelle Anpassung an neue Inhalte und Rahmenbedingungen, ohne großen Entwicklungsaufwand.
Die Telekom als Wegbereiter für die digitale Transformation im Mittelstand
Die Resonanz auf die Plattform bestätigt den Bedarf an Plug-and-Play-Lösungen. Plattformen wie diese reduzieren Entwicklungszeiten und -kosten und ermöglichen die Konzentration auf die eigentlichen Herausforderungen von Projekten, insbesondere für KMUs.
Große Unternehmen wie die Deutsche Telekom können mit solchen Plattformen nicht nur den Mittelstand unterstützen und die Digitalisierung vorantreiben, sondern auch neue Umsatzquellen erschließen. Die Nachfrage nach solchen Lösungen wird mit zunehmender Digitalisierung weiter steigen. Große Unternehmen können daher eine entscheidende Rolle bei der digitalen Transformation kleinerer Unternehmen spielen.