Drei Prognosen für 2024

Drei Prognosen für 2024

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Updated:
23.4.24
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Drei Prognosen für 2024

2023 war nicht nur ein aufregendes Jahr für HelloDigital, sondern für die gesamte Branche. In gewisser Weise war es das Jahr von "ChatGPT", in dem wir zum ersten Mal kollektiv einen Vorgeschmack darauf bekamen, was die KI-gestützte Zukunft für uns bereithält. Von Hype zu Protesten, von Ehrfurcht zu Enttäuschung, von Aufstieg und Niedergang – es fühlte sich an, als ob wir alle Auswirkungen, die künstliche Intelligenz auf unsere Gesellschaft haben kann, im Zeitraffer durchlaufen haben. So vieles hat sich in nur einem Jahr verändert.

Natürlich frage ich mich, wie es 2024 weitergehen wird. Was wird der bestimmende Trend in diesem Jahr sein? Womit werden wir uns in unserer täglichen Arbeit, aber auch als Gesellschaft beschäftigen? Was wird den Puls der Branche bestimmen?

Zeit, für ein paar gewagte Vorhersagen! Und damit es noch ein wenig mehr Spaß macht, werde ich diesen Artikel im nächsten Jahr wieder ausgraben und schauen, ob ich richtig lag oder nicht.

Also, lass uns raten!

KI bekommt ein Interface

Ja, ich weiß: Chat ist auch eine grafische Oberfläche, das gebe ich zu. Aber ich denke, dass wir in diesem Jahr über dieses frühe und sehr begrenzte Oberflächenparadigma hinausgehen werden.

Das mag jetzt ein harter Schlag für alle sein, die in den letzten Monaten intensiv daran gearbeitet haben, "Prompt Engineers" zu werden. Aber wenn KI zu einer Mainstream-Sache werden soll, muss sie sich vor allem im Rahmen ihrer Bedienbarkeit weiterentwickeln. Unsere Nutzer:innen wollen nicht erst die richtigen (oft kryptischen) Worte lernen, um zu den gewünschten Ergebnissen zu gelangen - sie wollen einfach nur eine Taste drücken, an einem Knopf drehen oder einen Schieberegler betätigen und dann soll das gewünschte Ergebnis bitteschön aus der Anwendung herauspurzeln.

Dies gilt nicht nur für die Bilderzeugung (wo wir bereits Fortschritte sehen), sondern auch für die textbasierten Tools. Wie lässt sich die Tonalität eines Textes auf Menüebene einstellen? Wie kann ich Vorschläge der KI unaufdringlich anzeigen? Wie behalten die Nutzer:innen in der Zusammenarbeit mit dem AI-Tool immer die Kontrolle?

Das Beantworten dieser Fragen wird unseren Nutzer:innen nicht nur dabei helfen, die gewünschten Ergebnisse schneller zu erzielen, sondern zeigt ihnen dabei auch allerlei nützliche Optionen auf, von denen sie vorher noch gar nicht wussten, dass sie möglich sind. KI wird damit erlernbar und für die breite Masse einsetzbar.

Ich sehe dich in VR

Ist es das Jahr der virtuellen Realität? Klappt es dieses Mal wirklich? Ich weiß es nicht. Aber wenn jemand die Chance hat, dies zu erreichen, dann ist es Apple. Und dank der Veröffentlichung des Vision Pro Headsets vor wenigen Wochen werden wir sicherlich ein gesteigertes Interesse an dem Thema erleben.

Ja, die Verfügbarkeit ist stark eingeschränkt, da das Headset zum Start nur auf dem amerikanischen Markt erschienen ist. Und ja, auch der Preis ist etwas, dass eine breite Akzeptanz unwahrscheinlich macht. Ich glaube aber dennoch, dass das Headset das Interesse der Entwickler:innen in großem Maße wecken wird. Geeks lieben es, mit neuen Technologien zu spielen – vor allem, wenn sie das Versprechen haben, später einmal iPhone-ähnliche Dimensionen zu erreichen.

Eine Rückkehr zur (föderalen) Homepage

Social Media, so wie wir es kennen, hat ausgedient. Ich weiß, dass sich das verrückt anhört: Jeder um mich herum nutzt Instagram, TikTok ist eine große Sache, und selbst Facebook hat 3 Milliarden (!) monatlich aktive Nutzer:innen. Aber zwischen der Twitter-Implosion im Jahr 2023 und der allgemeinen Verlagerung hin zu geschlossenen Gruppenchats oder privaten Foto-Sharing-Apps werde ich das Gefühl nicht los, dass wir eine kritische Schwelle überschritten haben.

Dies gilt insbesondere für Menschen, die Inhalte im Netz erstellen: Die Abhängigkeit von anderen Plattformen war schon immer ein Wagnis, aber nach 2023 fühlt es sich noch mehr als ein solches an. Dies hat bereits zur Wiederentdeckung der persönlichen Homepage geführt - ein Ort, den man selbst kontrolliert und nach Belieben gestalten kann.

Im Jahr 2024 wird es darauf ankommen, wie diese Homepages in ein breiteres Web integriert werden. Ältere Technologien wie RSS werden wiederbelebt, und neue, wie ActivityPub, eröffnen  robustere Wege, Homepages und Leser:innen direkt miteinander zu verbinden. Von genau solchen Verbindungen und Wiederentdeckungen werden wir 2024 sicher noch mehr erleben.

So! Drei Vorhersagen, für die ich mich später in diesem Jahr höchstwahrscheinlich schämen werde! Was denkst Du, wird unsere Branche in diesem Jahr prägen? Lass es mich wissen!