Ah, Vorhersagen! So verlockend, so unterhaltsam... und doch leider immer so ungenau. Obwohl es schwer ist, die Zukunft vorherzusagen, haben wir es trotzdem versucht: Anfang des letzten Jahres haben wir ein paar wilde Behauptungen aufgestellt, was das Jahr wohl bringen würde. Und natürlich haben wir versprochen, Rechenschaft abzulegen! Das soll heute passieren, indem wir überprüfen, was wir richtig erraten und wo wir uns geirrt haben.
KI bekommt eine Interface
Unsere erste Vorhersage: „(...) im Jahr 2024 werden wir mehr Schieberegler, Tasten und Knöpfe in unseren KI-Applikationen sehen“.
Ich denke, wir lagen richtig! Auch wenn Chat als Interfaceelement immer noch im Vordergrund steht, wurde trotzdem viel experimentiert. Man denke zum Beispiel an den "tonality slider" von Figma oder das Videobearbeitungswerkzeug von OpenAI.
Immer mehr Unternehmen erkennen, dass Nutzer intuitive, interaktivere Möglichkeiten zum Arbeiten mit KI wünschen. Ich wage es schon jetzt zu sagen: Dieser Trend wird 2025 weiter Fahrt aufnehmen.
Wir sehen uns in der virtuellen Realität
Unsere zweite Vorhersage: „Wird VR endlich Mainstream? Wahrscheinlich nicht - aber Apple könnte mit der Vision Pro als Katalysator wirken und den Weg für eine breitere Akzeptanz der Technik ebnen“.
Hier lagen wir leider voll daneben. Gerüchten zufolge hat Apple die Produktion des Vision Pro Headsets komplett eingestellt. Ob das nun stimmt oder nicht: Unbestreitbar ist, dass das Headset nicht der Durchbruch war, den sich viele (wir eingeschlossen) erhofft hatten.
Der große Mainstream-Moment für VR? Darauf warte ich leider noch.
Zurück zur Homepage
Unsere dritte Vorhersage: „Persönliche Homepages stehen vor einer Renaissance (...) angesichts des turbulenten Zustands des Social Webs“.
Bloggen ist noch nicht ganz zu seinem alten Ruhm zurückgekehrt und es ist schwierig, die genaue Anzahl der persönlichen Websites zu bestimmen, die es im Web so gibt. Aber der Trend geht eindeutig in die richtige Richtung. Die Menschen suchen zunehmend nach Interoperabilität zwischen sozialen Diensten und größere CMS-Anbieter wie WordPress und Ghost haben sich das Fediverse zu eigen gemacht oder planen zumindest eine Anbindung.
Diese Entwicklung deutet auf eine Zukunft hin, in der der Einzelne mehr Verantwortung für seine Webpräsenz übernimmt und sich nicht mehr auf die Plattformen großer Unternehmen verlässt. Wenn wir uns auf eine Welt zubewegen, in der Identität wieder an Homepages geknüpft wird, bin ich überzeugt, dass dies eine große Anziehungskraft auf die Menschen ausüben wird.
Endergebnis?
Zusammengezählt: ein Volltreffer, einmal daneben und ein... unklar? Nicht ganz schlecht! Jetzt heißt es, noch genauere Vorhersagen für 2025 zu treffen!